Long COVID

Long COVID beschreibt anhaltende oder neu auftretende Symptome nach einer COVID-19-Infektion.

Häufige Symptome sind:
– Erschöpfung (Fatigue)
– Atemnot
– Konzentrationsprobleme („Brain Fog“)
– Muskelschmerzen
– Herzprobleme
– Schlafstörungen

Long COVID ist eine komplexe Multisystemerkrankung, die fast alle Organsysteme betrifft, darunter das Herz-Kreislauf-System, das Nervensystem, das endokrine System, das Immunsystem, das Fortpflanzungssystem und das Magen-Darm-System. Betroffen sind Menschen aller Altersgruppen (von Kindern bis zu älteren Erwachsenen), verschiedener Ethnien, Geschlechter und Gesundheitszustände. Zu den wichtigsten Symptomen gehören Gehirnnnebel (oder kognitive Dysfunktion), Erschöpfung, Dysautonomie (die sich häufig als posturales orthostatisches Tachykardiesyndrom (POTS) äußert) und post-exertional malaise (PEM).

Die Ursachen sind noch unklar, aber mögliche Erklärungen beinhalten Viruspersistenz, Immundysregulation, mitochondriale Dysfunktion, Komplementdysregulation, prothrombotische Entzündung und Mikrobiomdysbiose oder Organschäden. Jeder kann Long COVID entwickeln, auch bei sehr geringem Schweregrad der ursprünglichen Infektion, auch Kinder. Es gibt keine spezifische Therapie, die Behandlung richtet sich nach den Symptomen. Stand Ende 2023 sind weltweit bereits mindestens 409 Millionen Menschen betroffen (umgerechnet 1 von 20 Personen). Studien zeigen, dass die Genesungsraten nach einem Jahr im Allgemeinen niedrig sind und dass sich nur 7–10 % nach 2 Jahren vollständig erholt haben.

Eine Übersichtsstudie zu Long COVID mit den genannten Daten findet man beispielsweise bei Al-Aly et al. 2024.

Während sich Long COVID und ME/CFS in vielen Symptomen überschneiden, gilt Long COVID als breiter gefasst und wird direkt mit einer COVID-19-Infektion in Verbindung gebracht. ME/CFS ist die schwerste Form von Long COVID. Es kann nach einer COVID-Infektion auftreten, kann aber auch andere Auslöser haben.

Behandlung
Es gibt leider nur wenig Ärzte, die Long COVID Patienten behandeln.
Und die wenigen, die es gibt, nehmen in der Regel keine neuen Patienten an.

Fast alle Unikliniken haben Forschungsprogramme für Long COVID und ME/CFS. Alle mit unterschiedlichen Aufnahmekriterien (meist positiver PCR Test) und Schwerpunkten. Alle haben lange Wartelisten und man sollte sich zuvor genau informieren. Manche Programme sind auch wenig hilfreich bis schädlich.

Es gibt eine öffentliche Liste von Long COVID Ambulanzen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen