Prävention

Inhalt

Mögliche Methoden zur Vermeidung von Infektionen der Atemwege, insbesondere SARS-CoV-2. SARS-CoV-2 wird hauptsächlich über die Atemwege übertragen, ist aber KEIN reines Atemwegsvirus!

Aufenthalt in sauberer Luft

Bemüht euch, die Luftqualität in Innenräumen zu überwachen und zu verbessern, z.B. mit CO2-Messgeräten, Lüften und Luftfiltern (siehe Gastbeitrag, saubere-luft.jetztDAGL, IGÖIndoorCO2Map). Frische Luft trägt entscheidend zur Prävention bei.

Maske tragen

Tragt eine Maske in schlecht belüfteten Räumen, bei Menschenansammlungen oder im Kontakt mit Kranken. Verschiedene Maskentypen bieten unterschiedlich starken Schutz. Hierzu gibt es zahlreiche Studien, die zeigen, wie Masken wie FFP2 oder FFP3 effektiv vor Infektionen schützen.

Tipp: Falls der Anpressdruck zu gering ist, kann man mit Kordelstoppern nachhelfen. Bei Youtube findet man Videos, wie man diese einfädelt.

Impfungen aktuell halten

Stellt sicher, dass eure Impfungen auf dem neuesten Stand sind. Das betrifft sowohl Impfungen gegen SARS-CoV-2 als auch andere Impfungen (allgemeiner Impfkalender der CDC).

Testen

Führt bei Symptomen oder nach Risikokontakten Tests durch, isoliert euch bei einem positiven Testergebnis frühzeitig und sorgt für entsprechende Behandlung und Schonung. Zum Testen siehe Pluslife.

Nasensprays

Nasensprays können präventiv oder bei aufkommenden Atemwegsinfekten genutzt werden. Es gibt diverse Präparate mit unterschiedlichen Wirkmechanismen:

  • VirX®, Enovid®: Stickoxid-Nasenspray, wirkt antiviral, bildet eine chemische u. physische Barriere.
    Anwendung: Vor oder nach Risikokontakten, 3-4 x täglich
    (Nitric Oxide Nasal Spray-NONS, Winchester et al. 2021, in vivo mit 40+40 Teilnehmer)

  • Viraleze®: Astodrimer-Natrium-Nasenspray, wirkt antiviral, bildet eine Schutzschicht.
    Anwendung: Vor Risikokontakten, bis zu 4 x täglich
    (Paull et al. 2024 in vitro, Winchester et al. 2024 in vivo mit 96+101 Teilnehmern)

  •  BioBlock®: aus Kolostrum von geimpften Kühen gewonnen.
    Anwendung: Vor und nach Risikokontakten, 3-4 x täglich
    (Gildemann et al. 2024, Tierversuch 8+8 Frettchen)

  • Algovir®: Iota-Carrageen-Nasenspray, bildet einen Schutzfilm auf der Nasenschleimhaut.
    Anwendung: Vor Risikokontakten, 3 x täglich
    (Paull et al. 2024 in vitro, Meister et al. 2022 in vitro, Figueroa et al. 2021 in vivo 4 x täglich, 196+198 Teilnehmer).
    Die Iota-Carrageen-Präparate sollten nicht gleichzeitig, sondern mit mehreren Stunden Abstand zu anderen Nasensprays angewendet werden.

Bitte beachtet, dass die Studienlage noch sehr schwach ist. Nasensprays sind als ergänzende Schutzmaßnahme im Sinne des „Käsescheiben-Modells“ zu verstehen.

Es gibt Bedenken, dass die längere Anwendung das natürliche Gleichgewicht der Nasenschleimhaut, deren Schutzfilm und Abwehrmechanismen auch negativ beeinträchtigen könnte. Bitte nutzt Nasensprays daher nur gezielt und nicht dauerhaft.

Mundspüllösungen, Lutschtabletten

Mundspüllösungen können ebenfalls zur Reduzierung von Viren beitragen, vor allem bei aufkommenden Infekten. Beispielsweise CPC (=Cetylpyridiniumchlorid)- haltige Lutschtabletten und Mundspülungen wie  Mivolis®, Odol®-med3 Antibakteriell und Colgate® All In One (Graves et al. 2024 / RCT mit 77+81+72 Teilnehmern, D’Amico et al. 2023 / systematisches Review mit Verweisen) oder Carragelose-haltige Lutschtabletten wie Coldamaris®.

Benzoat in Mundspüllösungen verringert die Fähigkeit von CPC, Viren abzutöten (Saud et al. 2022 in vivo mit 27 Teilnehmern). Präparate mit Benzoat, meist Natrium Benzoat, sollten deshalb vermieden werden. Ähnliches gilt vermutlich für Salicylat (Mukhim et al. 2010, Laborstudie).

Wegen Bedenken zur Mundflora warnen einzelne Zahnärzte vor einer regelmäßigen Langzeitanwendung. Die Studie von Saud et al. 2022 greift diese berechtigten Bedenken auf und stellt fest, dass Mundspüllösungen breit und langfristig verwendet werden, ohne dass negative Auswirkungen bekannt sind.

Vitamine und andere Nahrungsergänzungsmittel

Obwohl uns zu Vitaminpräparaten und anderen Nahrungsergänzungsmitteln wie Vitamin D, Taurin, Zink, Selen, Flavonoiden (Quercetin, Rutin, Fisetin) und Probiotika noch ausreichende Studien fehlen, könnten diese das Immunsystem unterstützen, sollten aber nicht dauerhaft präventiv eingenommen werden.

Im Normalfall sollte eine ausgewogene gesunde Ernährung ausreichend sein. 
Damit das Immunsystem optimal funktioniert, muss der Körper gut mit allen Nährstoffen versorgt sein. Deshalb ist eine nährstoffreiche Ernährung wichtig. Einzelne Mängel sollten ausgeglichen werden. Ein Vitamin D-Mangel ist in Deutschland z.B. sehr häufig. Deshalb ist es ratsam, seinen Spiegel durch eine Laboranalyse bestimmen zu lassen und einen Mangel durch Supplementation zu beheben.

Weitere Informationen dazu befinden sich im Beitrag Behandlung.

H1-Antihistaminika

Cetirizin oder Desloratadin (rezeptfreie H1-Antihistaminika der 2. bzw. 3. Generation) täglich am Morgen können ebenfalls eine unterstützende Maßnahme sein, (Yu et al. 2024, in vitro).
Ebenso geeignet sollten auch andere rezeptfreie Antihistaminika, wie Pollival® Nasenspray oder Azelastin (Klussman et al. 2023, nasal in vivo 27+28+26 Teilnehmer) sein.  

Aufgrund möglicher Nebenwirkungen sollte dies lediglich aus Präventionszwecken keine Daueranwendung sein.
Wir empfehlen, sich auf ein Mittel und eine Dosis pro Tag zu beschränken.

Metformin

Bei längerem Kontakt mit einer bestätigtem SARS-CoV-2-positiven Person kann die Einnahme von 500 mg Metformin (verschreibungspflichtig) abends eine Überlegung wert sein.
Diese Option sollte nur in absoluten Ausnahmefällen genutzt werden, da es hierfür keine Evidenz gibt. Diese Empfehlung beruht lediglich auf Vermutungen und einer einzelnen Arztempfehlung!

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